10

Dezember

2024

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Deutsche Meisterschaft Kriterium 2024 Kempten

Showdown im Heimrennen um die Deutsche Meisterschaft

Wer am Wochenende nicht wie gewohnt mit einem kurzen links-rechts-links Blick über die Kemptener Bahnhofstraße zum Bäcker gehen konnte wird das spektakel gesehe haben. Mit Geschwindigkeiten bis zu 70 km/h fuhr die Deutsche Elite im Amateurradsport am Samstag um den Deutschen Meistertitel. Tags darauf wurde noch das alljährliche Radkriterium des RSC Kempten ausgetragen, es befand sich ja bereits alles an Ort und Stelle.

Für die Elite Amateure des RSC AUTO BROSCH Kempten war dieser Tag nicht nur aufgrund des diesjährigen Heimspiel das wichtigste Rennen des Jahres, sondern auch, da es um die Titelverteidigung nach 2020, 2021, 2022 und 2023 ging. Zudem will der Dachverband der Radsportler in Deutschland (BDR) dieses Format nicht mehr anbieten, wodurch es sich auch um die letzte Vergabe des Titels Deutscher Meister Kriterium handelte. Das Elite Team der Kemptener ging mit den Fahrern Moritz Augenstein, Andreas Mayr, Tim Schlichenmaier, Jonas Schmeiser, Dario Rapps und Julian Kern an den Start. Alle Fahrer hatten dieses Jahr schon mehrfache Siege eingefahren und waren deshalb Team-intern für die sechs Plätze nominiert worden. 

Zum Start des Rennens waren alle sechs Fahrer des RSC Kemptens unter den ersten 20 Fahrern im Feld platziert, um sich für die anstehenden acht Sprintwertungen in Positionen. Das sichtlich eingespielte Team übernahm nach sieben Runden die Führung im Feld und fuhr die erste Wertung eingereiht an. Schlichemaier und Kern stellten sich hierbei voll in den Dienst ihres, für dieses Rennen auserkorenen Sprinter, Mayr und lieferten die drei sprintschnellsten Rapps, Schmeiser und Mayr 500 Meter vor der Ziellinie an den Positionen eins bis drei ab. So gewann Mayr auch die erste Wertung und es versprach ein erfolgreiches Rennen für die Kemptener zu werden.

Mayr konnte in der Folge auch in der zweiten Wertung punkten, jedoch nur als Zweitplatzierter hinter seinem Teamkollegen Augenstein. Nach der zweiten Wertung blieb das Tempo im Feld sehr hoch, wodurch sich eine Ausreißergruppe um den Kemptener Rapps löste. Drei Fahrer fuhren fortan vor dem Feld, wodurch die Teamtaktik der Kemptener mit Sieg Mayr wackelte. Augenstein war es dann, der den Sprung zur Spitzengruppe wagte, in dem er beherzt attackierte. Mit Kern an seinem Hinterrad rissen die beiden schnell eine Lücke zum übrigen Feld, ehe das Unterfangen ein jähes Ende erfuhr. Eine Passantin überquerte die Strecke und brachte dabei den, in letzter Sekunde ausweichenden Augenstein, aus dem Gleichgewicht. Der Sturz führte in der Folge zu einer 30 minütigen  Unterbrechung, ehe das Rennen mit 47 zu fahrenden Runden fortgesetzt wurde.

Zur Wiederaufnahme des Rennens wurden die Abstände zwischen Feld, einem einzelnen Ausreißer und den verbleibenden Spitzenreitern Rapps und Laurens Huizinga wieder hergestellt. Die nachfolgenden Sprintwertungen liefen dann alle sehr ähnlich ab. Rapps dominierte Huizinga, die verbleibenden Kemptener das Feld. Mayr und Schmeiser sicherten sich die verbleibenden Punkte für den Dritt- und Viertplatzierten Fahrer im Feld.

Spannend wurde es dann noch einmal, als der Abstand zur Spitzengruppe - zwischenzeitlich bis zu 40 Sekunden - ab der Wertung in Runde 20 immer geringer wurde. Rapps und Huizinga konnten sich noch bis zur Wertung 10 Runden vor Rennende retten, wurden dann jedoch wieder vom Feld eingeholt. Rapps stand zu diesem Zeitpunkt als alter und neuer Deutscher Meister fest, Huizinga konnte noch von dem Podest verdrängt werden, da der Zieleinlauf mit 10, 6, 4 und 2 Punkten im Kriterium doppelt gewertet wird. Die Kemptener reihten sich daher erneut ein und fuhren wie zu Rennbeginn bereits Mayr und Schmeiser zum Sprint in Position. Am Ende hatte Jonas Schmeiser dann die Nase vorne und sicherte sich mit dem Gewinn der Schlusswertung noch den zweiten Platz im Rennen, Huizinga behielt Platz drei.

Auf den weiteren Plätzen folgten Mayr auf Platz 4, sowie die beiden Anfahrer Kern und Schlichenmair auf den Plätzen 21 und 22.